Sonntag, 20. Juli 2014

Geburtsbericht und Krankenhausaufenthalt... besser spät als nie

Hallo ihr Lieben,

da mein grosser Junior ja schon einige Monate alt war als ich anfing zu bloggen habe ich nie über meine Schwangerschaft oder Geburt berichtet.
Da meine Geburt aber ein besonderes Erlebnis war möchte ich es gerne nachholen.

Ich warne euch.. es wird ziemlich detailreich und lang... 

Ich fange mal am Montag den 17.12.2012 an.
Ich hatte meine erste Woche Mutterschutz hinter mir und einen Termin bei meinem Arzt. Ich war schon umgezogen und wollte so gegen Ende den Arzt nicht wechseln. Um nicht nur wegen einer kleinen Untersuchung die 90km hin und 90km zurück zu fahren besuchte ich erst noch meine Kolleginnen. Später nach dem Termin stand noch eine Weihnachtsfeier im Jugendhaus an.
Also fuhr ich zu 16 Uhr zu meinem Arzt. Wiegen, Blut abnehmen, der ganze übliche Kram stand an. Als die Arzthelferin Blutdruck gemessen hat kam ein erhöhter Wert raus, genau weiss ich den nicht mehr. Sie sagte dass sie das dem Arztgleich mal sagt und klemmte mich ans CTG (alles super, Herztöne waren gut und keine Wehen).
Als ich zum Arzt rein kam sagte der mir auch noch einmal dass mein Blutdruck zu hoch sein, ausserdem habe ich zu viel Eiweiss im Urin.
In der Ausbildung zur Rettungssanitäterin habe ich einiges über Krankheiten in der Schwangerschaft gelernt und meine Alarmglocken gingen sofort an, denn mir war seit einigen Tagen aufgefallen das ich extrem Wasser eingelagert habe (Meine Füsse und Beine waren nur noch schemenhaft als diese zu erkennen). Das habe ich ihm auch sofort gesagt und er drückte mir am Körper rum um das zu überprüfen. Und er gab meinen Befürchtungen recht: Eine EPH-Gestose!
(E = Edema = Ödeme = Wassereinlagerungen, P = Proteinurie = Das Eiweiss im Pipi, H = Hypertonie = Bluthochdruck)
Er sagte mir dass er mir eine Überweisung in ein Krankenhaus geben würde, dort könnte ich mich ein paar Tage entspannen und etwas gegen den Blutdruck bekommen. Bis Weihnachten bin ich wieder zuhause, wenn ich heute Abend noch gehe sagte er... Das waren seine Worte... Die vergesse ich so schnell nicht.
Er fragte in welches Krankenhaus ich möchte zum Entbinden, dann würde er schon dieses nehmen. Ich nannte ihm das Krankenhaus hier vor Ort und er sagte noch dass er mich sonst nach Bethel in die Klinik geschickt hätte, da hätten meine Sensoren anschlagen müssen, eine Klinik mit Kinderintensivstation und allem drum und dran, die Hormone und der Schreck haben mich aber abgelenkt anscheinend...
Obwohl ich natürlich schwer geschockt war machte er noch einen zusätzlichen Ultraschall um das Kind zu kontrollieren, dort war alles in bester Ordnung.

Also fuhr ich los zum Jugendhaus um bescheid zu sagen dass ich nicht an der Weihnachtsfeier teilnehmen kann. Dort bekam ich noch einen Tee zur Beruhigung und telefonierte mit meinen Eltern und dem Konsolenpapa.

Dann machte ich mich auf den Nachhauseweg. Die Kliniktasche war zum Glück schon gepackt. Die habe ich mir geschnappt und der Konsolenpapa fuhr mich los Richtung Krankenhaus.

Als wir dort ankamen war es inzwischen 20 oder 21 Uhr. Die Schwestern schauten nicht schlecht als wir plötzlich dort standen und ein Bett wollten. Würde es mir heute so passieren wäre ich wahrscheinlich am nächsten morgen gefahren in Ruhe.
Ich bekam mein Bett, nach einem schnippischen Kommentar der Ärztin dass dort ja kein Hotel wäre. Die Schwester erkannte zum Glück dass ich mich mit der Situation nicht wohl fühlte und auch Angst vor meinem allerersten Krankenhausaufenthalt hatte. Sie brachte mir noch ein bisschen was vom Abendessen und dann ging es los mit dem Blutdruck messen... Alle zwei Stunden musste gemessen werden, Tags wie auch Nachts.

Der Konsolenpapa fuhr irgendwann Heim und ich war froh das ich eine ruhige Zimmernachbarin hatte die noch mehrere Monate Zeit hatte bis zur Geburt. Am nächsten Tag erfuhr ich dass sie etwas ähnliches hatte und auch ruhe brauchte.

Dienstags bekam ich dann auch schon ein bisschen Besuch von meiner Mama und meiner Schwiegermama, was von den Ärzten nicht gerne gesehen wurde. Mein Blutdruck wurde immer und immer höher und die Medikamente schlugen nicht ein kleines bisschen an. Mittwochs wurde mir dann sogar verboten ein Buch zu lesen, alles viel zu viel Aufregung! (Ich habe keinen Thriller gelesen muss man dazu sagen...). Ich durfte nix... Den Fernseher hatten wir zum Glück gar nicht erst "gebucht" und ich sollte am besten den ganzen Tag an die Decke starren oder schlafen. Deswegen hatte ich aber auch inzwischen ein Einzelzimmer, es durfte mich ja keiner aufregen.
Ausserdem hiess es dass mein Kind wahrscheinlich in der nächsten Woche geholt wird (Montags war Heilig Abend... ein graus für einen Geburtstag...). Als in der Nacht auf Donnerstag der Blutdruck im Tiefschlaf weit über 200 mmHg lag sagte die Ärztin mir morgens dass sie mein Kind am Nachmittag schon holen will.

Schon wieder ein Schreck...
Zwar kein Weihnachtsbaby aber dass es so schnell geht... Ausserdem sagte sie mir dass sie vor habe einen Kaiserschnitt zu machen, wegen meinem Blutdruck und dem noch recht weit entfernten Geburtstermin (19.01.13) würde es wahrscheinlich eh darauf hinaus laufen. Das war und ist für mich aber völlig in Ordnung und ich stimmte dem zu.
Als erstes habe ich den lieben Konsolenpapa angerufen der sich auch sofort auf den Weg machte, er hatte zum Glück seinen ersten Urlaubstag. Dann ging es daran die anderen Verwandten zu unterrichten. 
An den Rest des Tages kann ich mich kaum noch erinnern... Ich war furchtbar aufgeregt... Immer wieder kamen Ärzte und Schwestern die etwas von mir wollten. Nachdem ich noch einmal duschen war durfte ich dann schon dieses Sexy OP-Hemd anziehen und meine Piercings entfernen... Was sich als nicht so einfach herausstellte. Alle Unterschriften waren gegeben und ich war am verhungern. Ich durfte vor der OP ja nichts essen... Sag das mal einer Hochschwangeren! 
Wenn ich das richtig im Kopf habe wurden der Konsolenpapa und ich gegen 14 Uhr aus meinem Zimmer abgeholt. Ich gemütlich in meinem Bett und er musste laufen (HAHA! =) ) 
Er musste sich OP Kleidung anziehen und ich kam zur Anästhesistin. Seit dem ich angefangen habe über Geburten nach zu denken hatte ich Angst vor der Betäubung... Schliesslich ist es eine Spritze in die Wirbelsäule! Ein wichtiger Teil des Körpers in dem man einfach nicht gerne lange spitze Gegenstände hat.
Der Anästhesiepfleger war aber eine so coole Sau dass ich dank ihm meine Ängste an die Seite schieben konnte und sogar lachen konnte. Die untere Körperhälfte war also Taub und es konnte weiter gehen (Als ich rein geschoben wurde war es etwa 14:40/45 Uhr). 
Zum Glück kannte ich aus meinem Praktikum so einen OP Saal und die meisten der Gerätschaften, den sonst wäre das sicher sehr Imposant gewesen.
Unter den ganzen mit Haube und Mundschutz ausgestatteten Menschen habe ich ziemlich schnell den Konsolenpapa erkannt. Während alles an mir ordentlich abgeklebt und verhängt wurde, wurde er an meinem Kopf, also quasi über mir, platziert und konnte mir gut zureden. Wie ans Kreuz genagelt lag ich also da und wurde belustigt, so kann man es wirklich sagen! Das komplette OP Team bestand aus coolen Säuen! ALLE machten Witze und versuchten mich bei Laune zu halten während man an mir herum schnitt und hebelte. Ich sagte noch dass ich mich die ganze Woche auf die Lasagne an dem Tag gefreut habe und dann ja nichts essen durfte, da ging ein Aufschrei durch den Saal und alle sagten mir dass die total ekelig und furchtbar wässrig gewesen ist und ich nichts verpasst habe... 
Leider wurde das Blutdruckmedikament etwas hart dosiert und mein Blutdruck sackte so schnell ab das mir sehr schwindelig und schlecht wurde. Aber das wurde sofort wieder richtig gemacht und mir ging es schnell besser. 
Der eben genannte Pfleger sagte nur die ganze Zeit ich solle lächeln und Atmen... gar nicht so leicht wenn ein ausgewachsener Mann auf meinem Bauch liegt. Aber aus dem Praktikum wusste ich schon dass es jetzt nicht mehr lange dauert. 
Und SCHWUPS! Da war er draussen! 
Am Donnerstag, den 20.12.2012 um 14.57 Uhr erblickte unser Junior das Licht der Welt! 
Fast 5 Wochen zu früh aber mit stolzen 50 cm und 2980 g.
Nachdem ich ihn kurz beschnuppern und mit der Wange ankuscheln konnte wurde er auch schon mit genommen. Den Konsolenpapa habe ich mit geschickt, beim sauber machen und messen hatte er mehr zu tun als mir beim zugenäht werden zusehen. 
Als ich dann in den Kreissaal geschoben wurde in dem meine Männer auf mich warteten hatte der Grosse den Kleinen auf dem Arm, das war ein wundervolles Bild. Nachdem das Baby kurz weggelegt wurde haben die Hebamme und der Papi mich im Bett hoch gezogen und vernünftig hingelegt. Dann bekam ich endlich unseren Schatz auf die Brust gelegt und die Hebamme liess uns alleine. 
Der Papi erzählte mir dass die Hebamme ein paar Frühchen-Merkmale entdeckt hat aber er sonst einen guten Eindruck macht.

Mit der Zeit fing er an beim Atmen zu piepen, fast wie ein kleines Meerschweinchen. Wir hatten ja keine Ahnung... 
Die Hebamme sagte sofort dass das nicht gut ist und das sie den Kleinen erstmal beobachten müsste. Ich kam also wieder alleine auf mein Zimmer und der Papi begleitete mich. Inzwischen war es fast 18 Uhr. 
Etwas später kam die Hebamme oder eine Schwester zu uns und sagte dass sie den Kleinen in ein Wärmebett gelegt hat weil er nicht so richtig die Temperatur halten konnte. Ich hatte irgendein starkes Schmerzmedikament intus welches mich die Welt als völlig schön sehen liess und ich fand alles super und toll. Sorgen habe ich mir zwar gemacht aber irgendwie war trotzdem alles gut. 
Wieder etwas später kam die Schwester rein und sagte dass sie jetzt das Kinderhospital angerufen hat und die unseren Sohn noch an diesem Abend abholen würden. Das Krankenhaus in dem ich entbunden habe war nicht ausgestattet für mein Frühchen... 
Trotz aller Medikamente brach eine Welt für mich zusammen! Ich war kaum zu beruhigen und unendlich froh dass der Papi bei mir war und die Fassung behielt. 
Weil ich ja noch sehr ummobil war, hat die Schwester den Papi mitgenommen und mit ihm die ganzen Formalitäten geklärt. Er hat sich dann auch mit dem Arzt des Rettungswagens unterhalten und mit ihm alles besprochen. Da alles recht schnell ging konnte ich Junior nicht noch einmal halten. Aber er wurde auf seiner Tranporttrage noch einmal zu mir herein gefahren. 
(Wer so etwas nicht kennt; eine "normale" Rolltrage wie man sie aus Rettungsfahrzeugen kennt mit einem Inkubator und den wichtigsten Maschinen darauf) 
Und er sah so unendlich winzig aus darin! Zum Glück hat er nicht geweint, sonst wäre ich vermutlich mit in diese Maschine geklettert. Der Arzt erklärte auch mir was jetzt passieren würde. Ich gab ihm Juniors Spieluhr mit die ich schon so lange immer auf meinem Bauch für ihn habe singen lassen, das kannte er und mein Geruch hing daran.

Zu dem Punkt kam mir auch das erste Mal in den Sinn was denn mit mir ist... Ich musste da bleiben und niemand konnte mir so recht sagen wann ich meinem Kind hinterher verlegt werden konnte. Naiv und Hormongesteuert habe ich erstmal gehofft dass es am nächsten Tag sein würde. 
Das Team fuhr los und liess mir die Nummer der Station da, so konnte ich jederzeit anrufen und mich nach dem Kleinen erkundigen. Der Konsolenpapa blieb noch etwas bei mir und fuhr dann noch einmal ins Kinderklinikum um nach unserem Sohn zu schauen. Danach durfte er dann aber auch ins Bett, es war inzwischen schon sehr spät. Die Nacht verlief für mich sehr ruhig, des lange Tag, das viele weinen und die Medikamente lullten mich ein. Nur alle zwei Stunden das Blutdruck messen störte mich.
Am nächsten morgen bekam ich eine Milchpumpe hingestellt und erklärt, auch ohne anwesendes Baby wollten wir die Muttermilch auf Trapp bringen. 
Sobald jemand den Raum betreten hat wurde er von mir mit Fragen bombardiert wann ich denn endlich verlegt werde. Ich wurde vertröstet, denn mit meinem Blutdruck war eine Verlegung nicht einfach.
Auch nach der Geburt wollte das Problem nämlich nicht besser werden und da ich stillen wollte waren die Medikamente nach wie vor sehr beschränkt. Meine Mama besuchte mich und es gab die ersten Geschenke, das war ein kleiner Lichtstrahl (Also meine Mama mehr als die Geschenke, versteht mich nicht falsch!) Der Konsolenpapi pendelte immer zwischen mir und Junior hin und her und versorgte mich mit anktuellen Fotos. 
So litt ich vor mich hin bis am Sonntag den 23.12. morgens die Schwester rein kam und sagte dass ich in einer Stunde abgeholt werde, es war noch dunkel draussen und ich verzichtete in dem Moment gerne auf mein Frühstück. 
Sie sagte als sie kurz darauf wieder rein kam noch dass sie so schnell noch niemanden mit einer frischen Kaiserschnittnaht eine Tasche hat packen sehen. Ich habe also den Konsolenpapi wach geklingelt und bescheid gegeben dass er mich ab dem Tag im anderen Krankenhaus besuchen kann. 
Eher als erwartet standen zwei nette Männer des Roten Kreuzes in meinem Zimmer und ich hüpfte Elfengleich (also so weit die erwähnte Narbe es zuliess) auf die Trage und drängelte los zu fahren. Natürlich war erst noch Papierkram zu erledigen. Aber dann ging es los.

Neben den normalen Fragen des Rettungsassistenten hinten im Rettungswagen unterhielten wir uns noch sehr nett über das Ehrenamt beim roten Kreuz und über den Rettungsdienst. Und natürlich über meinen kleinen Schatz. 
Das Frühstück meiner neuen Zimmernachbarin stand noch auf dem Tisch als ich rein geschoben wurde und ich mein neues Bett bezog. Die Schwestern waren nicht annähernd so nett wie im ersten Krankenhaus, ich nervte aber auch ziemlich rum dass ich dann jetzt auch endlich mal zu meinem Sohn will. Als die Ärztin die mich aufnehmen sollte nach einer Stunde immernoch nicht da war, beauftragte man die Schwesternschülerin mich in einem Rollstuhl rüber zur Neonatologie / Frühchenintensivstation zu fahren. Da beide Häuser aneinander Hängen mussten wir nur einmal quer durchs Haus und waren schon da. 
Das erste von vielen Malen stand an:
Klingeln, Name nennen, Hände waschen und desinfizieren und rein gehen / rollen. 
Dort wurde ich von netten Pflegern empfangen und durfte eine noch sehr junge und extrem Moderne Station bewundern. 
Ich wurde rein gerollt und da lag er... In einem Kasten der sich aber nur als Wärmebett herausstellte und nicht als Inkubator, dafür war er schon zu gross und zu gut entwickelt. Die Ärztin erklärte mir was dort alles an ihm dran hing und welche Probleme er so hatte. Dabei blieb sie aber sehr positiv und machte mir viel Hoffnung. 
Da ich zur Milchpumpe musste und ich ja auch immernoch nicht aufgenommen war ging es erstmal zurück. 
Ich war gerade auf meinem Zimmer angekommen und dabei mich in mein Bett zu quälen (meine Zimmernachbarn war inzwischen entlassen und gegangen, ihr Bett gemacht) da kamen zwei meiner Kolleginnen herein. Diese hatten durch viele Telefonate und Fragen heraus gefunden wo ich jetzt bin und sich auf den recht Weg gemacht. Wir quatschten ein bisschen und beide waren begeistert von den Bildern die ich ihnen zeigte und wie tapfer ich den Weg bis hier hin gemeistert hatte. Ich war noch völlig erschlagen von den Glücksgefühlen meinen Kleinen gesehen zu haben. 
Als der Konsolenpapa dann kam sind die beiden wieder gefahren und wir sind noch einmal zusammen zu unserem kleinen Sohn. (Es durften Immer nur zwei Besucher gleichzeitig in das Zimmer von ihm und einer davon musste ein Elternteil sein) Da habe ich ihn dann auch auf den Arm bekommen. Gar nicht so einfach mit den vielen Schläuchen und Kabeln. 
Als wenn mir genau das gefehlt hätte hatte ich an dem Abend auch meinen Milcheinschuss. An dem Abend bekam ich auch schon wieder eine neue Zimmernachbarin. Sie war an dem Tag Mutter geworden im gleichen Krankenhaus wie ich und ihr Sohn war auch verlegt worden. 
Am nächsten Tag lernten wir uns auch ein bisschen kennen.
Die kommenden Tage waren sehr eintönig. Nachts abpumpen und Blutdruck messen, Frühstück, abpumpen, mit der Milch rüber zur Intensivstation, anlegen und kuscheln, essen und wieder zum Kleinen. So weit es ging war ich immer beim Kleinen und durfte und konnte dort auch immer mehr machen. Die Schläuche und Kabel wurden weniger.
Zwei Tage lang durfte ich ihn immer nur kurz auf den Arm nehmen, er hatte eine starke Neugeborenengelbsucht und musste unter blaues Licht (Die Werte waren so hoch das er ausgesehen haben müsste wie eine Zitrone, aber nur minimal gelb war. Mein kleiner starker Kämpfer!!!).
Zwischendurch kamen immer wieder Omas und Opas zu besuch um mit uns zusammen den süssen Zwerg an zu schauen.
Am 24.12. besuchten mich meine Eltern und wir stellten das ganze Zimmer voll mit Geschenken für alle =) Das war zwar nicht zuhause aber wir haben es uns nett gemacht. An dem Tag kam auch Juniors Atemhilfe weg und er öffnete die Augen (die waren Anfangs sehr zu geschwollen wegen den Schläuchen) das waren wohl die tollsten Geschenke. Wir bekamen sogar von der Station ein Weihnachtsgeschenk, eine Trinkflasche und ein Kuscheltier mit einem Foto von unserem kleinen Schatz. 
Als es am 26. hiess ich solle entlassen werden, Junior aber noch nicht informierte ich mich schnell wie das mit einem Elternzimmer der Intensivstation aussieht. Meine Krankenkasse sagte mir zu und es war auch noch ein Bett frei.
Ich zog also von der Einen auf die andere Station. Dort war ich aber nicht mehr als richtige Patientin und musste mich um alles selber kümmern. Von Juniors Station bekam ich Essensmarken für die Kantine (die an den Feiertagen allerdings viel zu hatte) und konnte machen was ich wollte, mehr oder weniger. Ich fuhr also am Abend des 27., der Tag meiner Entlassung, das erste mal als Mutter kurz nach Hause und etwas Essen.
Mein Blutdruck war zu diesem Zeitpunkt immernoch zu hoch aber ich hatte ein Rezept bekommen und einen Brief für meinen Hausarzt, die Gynäkologin und die Hebamme die mich im Wochenbett betreute. Richtig gut war es aber erst wieder nach etwa 4 Monaten.
Die Intensivstation hatte mir quasi frei gegeben und mich weg geschickt, für mich gar nicht so einfach... Da es aber hiess das Junior nicht vor seinem errechneten Geburtstermin entlassen werden würde, also am 19.01., war es auch mal schön wieder saubere Sachen zu packen und was anderes als Kantine zu essen.
Ich bekam noch eine andere Mutter auf mein Zimmer, da wir aber beide nicht viel dort waren, war auch nicht viel mit kennenlernen. Das Zimmer war auch sehr sehr spärlich, kein TV oder so etwas... nur zwei Betten und zwei Schränke.
So sass ich die meiste Zeit neben Juniors Bett oder kuschelte mit ihm. Der Konsolenpapa besuchte uns jeden Tag für mehrere Stunden und genoss die Zeit mit seinen Lieben. Ich habe mich viel mit der Mutter von Juniors Zimmergenossin unterhalten. Das waren "richtige" Frühchen, zwei Monate zu früh und so winzig und leise...
Dagegen war mein Baby ein Riese und trotzdem so winzig klein...
Am 31. verpasste ich leider das Mittagessen in der Kanitine, die wegen Silvester auch schon nach dem Frühstück zu machte. Also kam der Konsolenpapa mit etwas leckerem vorbei und wir gingen danach zu unserem Schatz. Er erzählte mir das am 1.1. seine Mama zu uns kommen würde um ihm noch ein bisschen bei den auf der Strecke gebliebenen Kartons und Renovierungsarbeiten zu helfen. Deswegen würde er nur kurz mittags vorbei kommen.
Auf Juniors Station war es inzwischen schon wie zuhause. Er hatte nur noch zwei Kabel am Körper die ihn überwachten, der Rest war weg. Kein Atemschlauch mehr, keine Magensonde, keine Infusion, das Wärembett war seit einem Tag aus und alles machte er super. Ich machte alles alleine und die Schwestern hatten wenig zu tun mit mir und meinem Kind.
Ich fragte mich die ganze Zeit ob es wirklich noch fast 3 Wochen dauerte bis wir Heim durften, ich wollte meinen Geburtstag in wenigen Tagen so gerne mit meiner kleinen Familie zuhause sein!
Die Schwestern machten mir aber wenig Hoffnung und so fand ich mich damit ab. Auch sagten mir die Schwestern das ich es mit ihm nicht leicht haben werde, er hat dort viel geschrien. Meistens aber nur wenn ich nicht da war und das ist ja auch zu verstehen. Ich habe ja schliesslich auch viel geweint als ich von ihm getrennt war.
Doch dann kam alles anders... Die Ärztin kam zu uns und sagte das er doch eher als geplant entlassen werden konnte. Wir haben uns gefreut, doch dann kam der Knaller - "Wir dachten da an morgen. Aber nur wenn das geht und das für sie nicht in Stress ausartet..."
Hallo? Natürlich ging das! Was für eine Frage! Da musste ich schon wieder weinen, dieses mal vor Glück. Sie sagte uns das er hier alles so gut macht und ich ja das meiste eh schon alleine machen würde, da könnten wir jetzt auch heim, er war jetzt auf dem Stand eines normalen Neugeborenen und wir hatten keine Folgen zu erwarten.
An dem Abend fuhr ich noch einmal mit dem Konsolenpapa Heim um die Sachen fertig zu packen und den Maxi Cosi zu holen.
Den Jahreswechsel verbrachten wir mit Junior auf dem Arm am Krankenhausfenster, da es weit oben lag konnte man auch wundervoll das Feuerwerk anschauen.
Am nächsten Tag sass ich dann noch wie immer bis nachmittags bei meinem Schatz und als der Konsolenpapa kam hatten wir noch ein Entlassungsgespräch mit der Ärztin. Sie gab uns einen Brief für Hebamme und Kinderarzt mit und alle anderen Papiere und wir konnten gehen! Eigentlich wollten wir dem Team der Intensivstation noch etwas schenken, aber da alles plötzlich so schnell ging haben wir das völlig vergessen!

Und nun ging das Abenteuer richtig los...

Es tat wirklich gut mir mal alles mit allen Details von der Seele schreiben zu können und ich habe lange überlegt ob ich es veröffentlichen soll, habe mich nun aber dafür entschieden. Beim schreiben ist bei mir auch die eine oder andere Träne geflossen...

In diesem Sinne wünsche ich allen werdenden Müttern alles Gute und viel Hoffnung!
Eure

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich bin wieder da!

Hallo Ihr Lieben! Mein letzter Post ist ja nun wirklich schon sehr lange her, aber ich dneke schon lange darüber nach mal einen Neuen zu s...